DPJZ 3/2020

I. Dr Agnieszka Knade-Plaskacz

ZGŁOSZENIE UNIJNEGO ZNAKU TOWAROWEGO W ZŁEJ WIERZE JAKO FORMA NADUŻYCIA PRAWA
Streszczenie
Prawo do unijnego znaku towarowego może zostać unieważnione a posteriori, gdy zgłaszający działał w złej wierze w momencie dokonywania zgłoszenia. Taka regulacja zapobiega rejestracjom o charakterze spekulacyjnym i antykonkurencyjnym. Zła wiara nie jest przy tym cechą znaku towarowego, lecz wynika z okoliczności jego zgłoszenia. Przy ustalaniu istnienia złej wiary można odwołać się do orzecznictwa dotyczącego występowania zachowania stanowiącego nadużycie prawa unijnego. Pozwala to uwzględniać przy ocenie istnienia złej wiary wszelkie istotne czynniki obiektywne i subiektywne właściwe w danym przypadku i istniejące w chwili dokonywania zgłoszenia dotyczącego rejestracji oznaczenia jako unijnego znaku towarowego.

Słowa kluczowe: zła wiara, znak towarowy Unii Europejskiej, nadużycie prawa.

Summary
An EU trade mark right may be invalidated a posteriori where the applicant was acting in bad faith at the time of filing the application. Such regulation prevents speculative and anti-competitive registrations. Bad faith is not a trademark feature, but results from the circumstances of its filing. When determining the existence of bad faith, one can refer to the case law on the occurrence of behavior constituting an abuse of EU law. This makes it possible to take into account, when assessing the existence of bad faith, all the relevant objective and subjective factors relevant to a given case and existing at the time of filing the application for registration of a sign as an EU trade mark.

Keywords: bad faith, European Union trademark, abuse of law.

Über die Autorin: Dr Agnieszka Knade-Plaskacz – Sędzia, doktor nauk prawnych, autorka publikacji poświęconych prawu Unii Europejskiej, E-Mail: aknade@wp.pl.

II. Justyna Holocher
Das Konzept der „Natur der Sache” in der gerichtlichen Rechtsprechungspraxis

Zusammenfassung: Es gibt eine Vielzahl von Konzepten der „Natur der Sache“, denen recht unterschiedliche, oftmals gegensätzliche philosophische Auffassungen zugrunde liegen. „Die Natur der Sache” wird meistens als Maßstab, Ordnung der Dinge, eine immanente Struktur von juristisch relevanten Lebensbegebenheiten dargestellt, ebenso oft aber auch als der Sinn eines Phänomens, verstanden als Bündel von relevanten, einer Entität innewohnenden Merkmalen beziehungsweise als das Wesen, die immanente Struktur von juristisch relevanten Tatbeständen, eine der Materie innewohnende Struktur und Ordnung, die sowohl ontologischen, als auch axiologischen Charakter besitzt. Sie spielt eine gewisse Rolle sowohl bei der Rechtsbildung als auch bei der Rechtsanwendung. Erstens, sie ist als Kriterium der Gültigkeit von Rechtsnormen betrachtet. Sie gilt als übergesetzliche Rechtsquelle und Element der Anerkennungsregel zugleich. Zweitens, die Argumentation aus der „Natur der Sache” kann als Einflussfaktor zur Festigung einer bestimmten Rechtsprechungslinie beitragen. Drittens, sie wird oftmals mit dem allgemein Bekannten, Offensichtlichen und Erkennbaren, was mitunter als notorische Tatsache qualifiziert werden kann, gleichgesetzt. Die „Natur der Sache” bestimmt grundlegende Wesensmerkmale von Gegenständen sowie den Wahrscheinlichkeitsgrad bzw. Sicherheitsgrad von Ereignissen und Risiken, indem sie sich auf die geltenden Gesetzmäßigkeiten und Lebenserfahrung beruft. Viertens, sie erfüllt eine wichtige Garantiefunktion, indem sie den Grad der Rechtsverletzung sowie die Grenzen des Rechts bestimmt. Fünftens, mit der Auffassung der Denkformel der „Natur der Sache” als Quelle der Grundsätze der Proportionalität, Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit ist deren Betrachtungsweise, die das Wesen des Rechts oder auch bestimmter Rechtsinstitute, die Natur oder Beschaffenheit des Rechts bzw. Rechtsverhältnisses in den Vordergrund stellt, aufs Engste verbunden. Diese Argumentationsweise setzt auf die Bestimmung des betreffenden Rechtsinstituts ab und wir in der Regel mit der funktionalen Auslegung in Verbindung gebracht. Sechstens, die letzte Funktion der „Natur der Sache“ ist mit der Problematik von Verweisungen verbunden. Es handelt sich dabei um die entsprechende Anwendung von Vorschriften unter Berücksichtigung der Andersartigkeit deren Funktion und Natur. Der Begriff „entsprechend“ wird eben unter Bezugnahme auf die „Natur“ eines Rechtsinstituts bzw. Rechtsverhältnisses definiert. Außerdem spielt „Natur der Sache“, als Argumentationsfigur, reine rhetorische Rolle.

Schlüsselwörter: „Natur der Sache“, Argumentationsfigur, Rechtsbildung, Rechtsanwendung

Summary:
There are many philosophical and philosophico-legal concepts of ‘nature of things’ as well as a large number of several ways of its application in the legal dogmatics and in jurisdiction. In most cases , the ‘nature of things’ is expressed as a measure, order of things, sense of legal institutions conceived as a set of essential , specific features, important in both law making and application of law. Firstly, the nature of things may be treated as a yardstick of validity of norms as a supralegal source of law, and at the same time, as an element of the rule of recognition. Secondly, an argument from the ‘nature of things’ constitutes a factor influencing the stabilization of jurisdiction approach. It is an immanent, and in principle, immutable sense of a given institution or regulation. Thirdly, it can be treated as a reflection of reality, obviousness and notoriousness. By invoking the prevailing regularities and life experience, it determines the properties of objects and the probability of events and risk. Fourthly, the nature of things constitutes the source of the principle of proportionality, adequacy, and commensurability, playing an important role of guarantee, determining the degree of law violation and delineating its bounds. Fifthly, it is treated as a source and base of ‘identity’, ‘specificity’ of legal institutions invoking the purpose of a given institution, and is usually linked to the functional interpretation. Sixthly, the nature of things is treated as the base of renvoys, provided by the law, and ordering the proper implementation of rules. This suitability is defined in invoking the ‘nature’ of institutions or legal relationship. Apart from the functions said, attributed thereto is also a purely rhetorical role in which – as a figure of argument – it enhances the substantive (legal, dogmatic) reasons presented before

Keywords: ‘nature of things’, a figure of argument, law making, application of law.

Über die Autorin: Dr. Justyna Holocher Pädagogische Universität KEN in Krakau (Uniwersytet Pedagogiczny im. KEN w Krakowie), E-Mail: jholocher@interia.pl.

III. Joanna Brzezińska

Frauen als Täterinnen von häuslicher Gewalt*
Zusammenfassung:
Grundsätzlich kann sich die Gewalt der Frau gegenüber den Familienmitgliedern vor allem auf zwei Kategorien von nahestehenden Personen konzentrieren: dem Partner (Ehemann, Lebensgefährten) oder dem Kind. Im ersten Fall ist die von der Täterin begangene Tötung in der Regel das Resultat eines Konflikts, der zwischen ihr und ihrem Partner besteht. Im zweiten Fall ist sie aus bestimmten (sozialen, ökonomischen oder sittlichen) Gründen nicht in der Lage, die Betreuung des Neugeborenen oder des älteren Kindes zu bewältigen. Es ist paradox, dass Frauen selbst bei einer komplizierten Konfliktsituation zwischen nahestehenden Personen und einem hohen Maß an negativen Emotionen in der Lage sind, diese ihnen nahestehenden Personen – sogar Familienangehörige – zu denen sie eine besonders starke emotionale Bindungen haben, zu töten. Die Entscheidung, solch eine drastische Lösung anzuwenden, bedeutet, dass sie diese Situation, in welcher sie nicht weiter funktionieren können, nicht im Stande sind anders zu lösen – entweder aufgrund der Intensität der ihnen gegenüber (durch ihren Partner) angewandten Gewalt oder aufgrund ihrer Unfähigkeit, ihr Kind zu erziehen. Somit ist die Tötung als Gewalttat entweder eine Form der Rache für die erlittenen traumatischen Erfahrungen (z.B. Misshandlung) oder eine Reaktion auf ein traumatisches Ereignis (z.B. die Unfähigkeit für den Unterhalt des Kindes zu sorgen).

Schlüsselwörter: Häusliche Gewalt, Bedrohung für das Leben, die körperliche oder geistige Unversehrtheit oder die Freiheit eines anderen Familienmitglieds.

Summary:
The purpose of this study was to outline the characteristics of the phenomenon of domestic violence perpetrated by women. Attention was drawn to the fact that the most extreme manifestation of violence between family members can become a murder, usually as a result of permanent or temporary conflict. It was established that women decide to kill only two categories of family members: partner and child. The characteristics of violent behaviours undertaken by women in Poland and worldwide were presented. The analysis of the static data presented in the study justifies the conclusion that at present there is a certain increase in the frequency of women – perpetrators of acts of violence committed against family members, however, it is still men who dominate in the occurrence of manifestations of domestic violence (especially against women, less frequently against children). Differences between acts of domestic violence committed by both sexes had been also identified, indicating that it is qualitative for women and quantitative for men.

Keywords: domestic violence, threat to life, physical or mental integrity, or the freedom of another family member,

Über die Autorin: Dr. Joanna Brzezińska, Lehrstuhl für Materielles Strafrecht, Fakultät für Rechts-, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften, Universität Wrocław, E-Mail/: joanna.brzezinska@uwr.edu.pl.

IV. Piotr Góralski

Zabójstwo kwalifikowane w polskim prawie karnym – część pierwsza

Zusammenfassung:

Im Aufsatz wird die Genese der Einführung der qualifizierten Tötung (der Mordes) in die Regelungen des polnischen Strafgesetzbuches aus dem Jahr 1997 sowie der Umformulierung des Inhalts des Art. 148 § 2–3 des polnischen Strafgesetzbuches dargestellt, welche die Merkmale dieses Verbrechens enthalten hat. Im Folgenden wird der Inhalt der Merkmale der qualifizierten Tötung analysiert, indem es auf die häufigsten Ursachen und dem kriminologischen Hintergrund der Begehung dieser Art des Verbrechens hingewiesen wird. Die Analyse wird mit Rücksicht auf die Standpunkte der Vertreter der polnischen Strafrechtslehre und der Kriminologie sowie auf die in der gerichtlichen Rechtsprechung enthaltenen Thesen, durchgeführt. Im Aufsatz werden auch die grundlegenden Probleme beschrieben, die mit der Sanktionierung dieser Art von Verbrechen und mit dem Schutz der Gesellschaft vor Tätern der Morde verbunden sind. Als letzter Punkt werden die Änderungsvorschläge im Strafrecht präsentiert, welche die für eine qualifizierte Tötung vorgesehenen Strafen betreffen, die im Novelisierungsentwurf des polnischen Strafgesetzbuches vom 14. Mai 2019 enthalten sind.

Schluüsselwörter: Strafrecht, Strafgesetzbuch, Tötungsdelikte, Mord, strafrechtliche Verantwortung.

Summary:

This article describes the origin of introducing the aggravated murder to the regulations of the Polish Penal Code of 1997 and amending the contents of Art. 148 §2-3 of the Penal Code containing elements of that crime in the years 2005 – 2011. Then the contents of the elements of the aggravated murder were analysed with an indication of most common causes and criminological background for this type of crime. The analysis was conducted with inclusion of the views of the representatives of the Polish penal law science and criminology as well as the ones included in the judicial decisions. The article also discusses the fundamental problems related to the sanctioning of this type of crimes and protecting the society from the offenders. In the end, proposals of amendments in the penal law regarding penalties for aggravated murder set out in the draft amendment of the Polish Penal Code of 14th May 2019 were presented.
Keywords: Criminal law, criminal code, homicides, murder, criminal responsibility.

Über den Autor: Dr. hab. Piotr Góralski, Lehrstuhl für Materielles Strafrecht,
Fakultät für Rechts-, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften. Universität Wrocław, E-Mail: piotr.goralski@uwr.edu.pl.