DPJZ 2/2017

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Inhaltsverzeichnis:

  • „Europäische Rechtsgrundlagen der medizinischen Forschung am Menschen mit Berücksichtigung der Rechtslage in Polen und in Deutschland“ von Agnieszka Malicka
  • „Arbeitnehmerüberlassung nach polnischem Recht – eine rechtsvergleichende Betrachtung“ von Marcin Podles
  • „Schutz des empfangenen Lebens im polnischen und deutschen Recht“ von Magdalena Debita
  • „Hinweise auf die Struktur der Typisierung der modi#zierten Verbrechen am Beispiel des Verbrechens des Mordes und des Diebstahls“ von Joanna Brzezinska
  • „Die Maßregeln der Sicherung in polnischen und in deutschen Strafvorschri!en. Die Einführung in die Problematik, Vergleich und Änderungsvorschläge“ von Piotr Góralski
  • „Polen – Rechtsstaat in Gefahr?“ von Peter v. Feldmann
  • „Aktuelle Fragen des deutschen und polnischen Rechts – Europäisierungstendenzen? Juristische Tagung und Doktorandenseminar in Wrocław“ von
    Agnieszka Malicka

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Streszczenia / Summaries

 

Agnieszka Malicka

Europäische Rechtsgrundlagen der medizinischen Forschung am Menschen mit Berücksichtigung der Rechtslage in Polen und in Deutschland

Über die Autorin: Dr. Agnieszka Malicka ist Adjunkt an der Fakultät für Rechts-, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Wroclaw. Sie ist Leiterin des Zentrums für Fremdsprachigen Rechtsunterricht und Direktorin der Schule des Deutschen Rechts. Sie unterrichtet auch polnisches Verfassungsrecht in der Schule des Polnischen Rechts an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

Email: agnieszka.malicka@uwr.edu.pl

 

Zusammenfassung: Die Durchführung von medizinischen Versuchen an Menschen wird sowohl durch das Völkerrecht als auch durch nationale Rechtsvorschriften geregelt. Die wichtigste völkerrechtliche Regelung in diesem Bereich ist die Bioethik-Konvention des Europarates. Polen hat die Konvention 1999 unterzeichnet, hat sie aber bis heute nicht ratifiziert, Deutschland ist der Konvention nicht beigetreten. Die Bestimmungen über medizinische Versuche sind auch in den Verfassungen beider Staaten sowie in zahlreichen Gesetzen enthalten. Diese Regelungen entsprechen den grundlegenden Standards von medizinischen Versuchen aus der Bioethikkonvention,  wie z.B. der Notwendigkeit des Erhalts von der Einwilligung des Probanden zum Versuch und der positiven Stellungnahme des zuständigen Bioethikausschusses. Diese Bestimmungen garantieren gleichzeitig die Verwirklichung der verfassungsrechtlichen Freiheit der wissenschaftlichen Forschung und des Schutzes der Menschenwürde.

 

Schlüsselwörter: Medizinischer Versuch, Bioethik-Konvention, Menschenwürde, Einwilligung, Forschungsfreiheit, Bioethikkommissionen

 

Summary: The conduct of medical experiments involving human subjects is regulated both by the international law, as well as domestic law provisions. The primary international agreement is: Council of Europe’s Bioethics Convention. Poland signed the Convention in 1999 but so far it has not been ratified, Germany did not accede to the Convention. The regulations concerning medical experiment can be found in constitutions of both states, as well as in numerous statutes. These regulations are compliant with the fundamental legality standards of medical experiments such as the need to obtain informed consent of the person undergoing the experiment and the positive opinion of competent bioethics committee. These provisions guarantee at the same time the realization of the constitutional freedom of scientific research respecting human dignity.

Keywords: medical experiment, Bioethics Convention, human dignity, informed consent, freedom of scientific research, bioethics committee

 

 

Marcin Podleś

Arbeitnehmerüberlassung nach polnischem Recht – eine rechtsvergleichende Betrachtung

Über den Autor: Dr. Marcin Podleś ist Dozent am Institut für Wirtschafts- und Handelsrecht an der Universität Breslau und Rechtsanwalt (radca prawny) sowie Mitgründer der Kanzlei Lexperts, E-mail marcin.podles@lexperts.pl.

Zusammenfassung: Die Thematik der Zeitarbeit wurde in der polnischen Gesetzgebung vor allem in dem Gesetz über die Beschäftigung der Zeitarbeitnehmer impliziert. Das Gesetz über die Beschäftigung der Zeitarbeitnehmer bestimmt, dass ein Zeitarbeitnehmer während des Einsatzes bei einem Entleiher im Bezug auf die Arbeitsbedingungen und andere Beschäftigungsbedingungen nicht ungünstiger behandelt werden darf als Arbeitnehmer, die direkt durch den Entleiher auf demselben oder einem ähnlichen Arbeitsplatz beschäftigt werden.

Schlüsselwörter: Zeitarbeit, polnische Gesetzgebung, Beschäftigung der Zeitarbeitnehmer, Arbeitsbedingungen, Beschäftigungsbedingungen

Summary:  At present, both in Germany and in Poland provisions on temporary work are being amended. According to Polish law, unlike in Germany, a contract with a temporary worker is subject to more liberal rules for the protection of the employee than an employment contract (governed by labor code). Such diversification of forms of employment is also justified in the jurisprudence of the Constitutional Court, as to enable the maximum number of people to take up a job. Polish law contains also provisions protecting the temporary workers, which are: the introduction of maximum period, in which the temporary worker may perform work for one hiring employer, as well as unconditional validity of the principle of equal treatment for temporary employees as regards the essential terms and conditions of employment. In the day of increasing competition between the employers (including foreign employers) for Polish workers, taking into account the needs of the market, the existing solution seems to fulfill its function. What might give rights to concern in Polish practice of business trading is the insufficient mechanism for distinguishing between contracts concerning assignment of temporary workers and outsourcing contracts.

Keywords: temporary workers, equal treatment, employees, conditions of employment.

 

 

Magdalena Debita

Schutz des empfangenen Lebens im polnischen und deutschen Recht

Über die Autorin: Magdalena Debita ist Doktorandin am Lehrstuhl für Politische und Rechtsdoktrinen an der Fakultät für Rechts-, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Wroclaw. Sie beteiligt sich an den Arbeiten des an der Fakultät tätigen Interdisziplinären Zentrums für Medizinrecht und Bioethik. magdalena.debita@uwr.edu.pl

Zusammenfassung:  Ziel dieses Artikels ist der Versuch, die Grundlagen für den Schutz des empfangenen Lebens nach den polnischen und deutschen Rechtsbestimmungen zu vergleichen. Die Bedeutung dieser Problematik ist in der letzten Zeit ständig gewachsen. Die Gesetzgeber der einzelnen Länder der Europäischen Union mussten die Gesetze über den Schutz des empfangenen Lebens, aber auch über die subjektiven Rechte der künftigen oder potenziellen Eltern, an die bestehende Situation anpassen.

Schlüsselwörter: Abtreibung, Bedingungen der Abtreibung, Schutz des Lebens

 

Summary: This article describes conditions for conducting an abortion according the Polish and German law. Constitutional and statutory regulations are analyzed to indicate similar provisions and differences between the national laws.  The most important cases relating to this matter in both countries are also discussed. The aim of this article is to compare Polish and German regulations and specify, in which country the legal protection of unborn children is wider.

 

Keywords: abortion, termination of pregnancy, conditions for conducting an abortion, protection of conceived life, protection of nasciturus

 

Dr. Joanna Brzezińska

Hinweise auf die Struktur der Typisierung der modifizierten Verbrechen am Beispiel des Verbrechens des Mordes und des Diebstahls

Über die Autorin: Lehrstuhl für materielles Strafrecht, Juristische Fakultät, Universität Breslau, E-mail: joanna.brzezinska@uwr.edu.pl.

Zusammenfassung: Der grundlegende Unterschied liegt in der Methode der Typisierung zwischen dem Tötungsdelikt und dem Diebstahl in der Art der Feststellung der degressiven – privilegierten Variante von genannten Verbrechen. In dem ersten Fall bestimmt der Gesetzgeber enumerativ die nachfolgenden Tatbestände, die die verschiedenen modifizierten Formen beinhalten, während er im Falle eines Diebstahls eine allgemeine Klausel des „minder schweren Falles“ verwendet. Damit erhält die Typisierungs-Triade (nächste Varianten einer Straftat) des Tötungsdeliktes einen klassischen Charakter, und im Falle vom Diebstahl einen nicht-klassischen Charakter (durch die Verwendung einer Typisierung durch eine verallgemeinerte Klausel in der privilegierten Form).

Schlüsselwörter: Mord, Tötung, Diebstahl, Polnisches Strafgesetzbuch, Typisierung, Straftaten.

Summary: The aim of the article was to investigate the structure of modified types of murder and theft in the Polish Penal Code. The first part pointed out the differences which theoretically appear between the basic, privileged and qualified types of crime, with special attention being given to the characteristic of typological stratification. Furthermore, differences between the classical and non-classical models of typization triad were presented. In subsequent parts of the study theoretical remarks were referred to the analysis of the construction of the modified types of murder and theft, also regarding the determination which of the categories of attributes in the examined crimes are dominant in a specific modified type.

Keywords: Murder, theft, Polish Penal Code, typisation, crimes.

 

 

Dr. Piotr Góralski

,,Die Maßregeln der Sicherung in polnischen und in deutschen Strafvorschriften. Die Einführung in die Problematik, Vergleich und Änderungsvorschläge’’

Über den Autor: Dr. Piotr Góralski ist Adjunkt am Lehrstuhl für Materielles Strafrecht an der Fakultät für Rechts-, Verwaltungs-  und Wirtschaftswissenschaften der Universität Wrocław. Er befasst sich unter anderem mit der Problematik der Gründe der strafrechtlichen Haftung, der Grundsätze des Strafmaßes (insbesondere der Maßregeln der Sicherung ) und auch der rechtlichen Aspekte der euthanatischen Kriminalität. E-mail: piotr.goralski@uwr.edu.pl.

Zusammenfassung:
Der Artikel ist dem Problem der Maßregeln der Sicherung und Besserung im polnischen und deutschen Strafrecht gewidmet. Es werden auch die wichtigsten normativen Lösungen dargestellt, die einige problematische Fragen der Maßregeln der Sicherung und Besserung in gewählten europäischen Gesetzgebungen betreffen ( Spanien, Österreich. Norwegen).  Der Artikel enthält den Vergleich des Inhalts der Vorschriften, die Maßregeln der Sicherung und Besserung im polnischen und deutschen Strafrecht regeln. Eine besondere Aufmerksamkeit wird auf die Beschreibung der in beiden Ländern funktionierenden Maßregeln gerichtet, welche gegenüber den gefährlichen, meistens persönlichkeitsgestörten Verbrechern nach der Verbüßung ihrer Freiheitsstrafe verwendet werden. Es werden auch kritische Bemerkungen über diese Typen von Sanktionen erwähnt, die vor allem auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte beruhen. Im Inhalt dieser Publikation wird es auch versucht festzustellen, ob die immer breitere Entwicklung und die Verwendung der Maßregeln der Sicherung und Besserung der Ausdruck des sogenannten Populismus im Strafrecht ist oder die Expansion der Maßregeln rational begründet ist.

Schlüsselwörter: Maßregeln der Sicherung und Besserung, gefährliche Verbrecher, Therapie der Verbrecher, unzurechnungsfähige Verbrecher, persönlichkeitsgestörte Verbrecher, Verbrecher mit gestörten Sexualpräferenzen, Populismus im Strafrecht.              

Summary:

This article is devoted to preventive measures in Polish and German criminal law. It also concerns some significant normative solutions regarding particular problematic issues in selected European jurisdictions (Spain, Austria, Norway).

The article includes a comparison of the text of regulations regarding preventive measures in Polish and German criminal law. Particular attention is paid to the description of the countries’ applicable preventive measures for dangerous criminals, most frequently suffering from personality disorders, after the termination of their prison sentence. Observations of critical nature regarding this issue are cited here, based on the rulings of the European Court of Human Rights. The article also attempts to determine whether the increasing development and broader employment of preventive measures is merely the result of the so-called penal populism or it is rationally justifiable.

Keywords: preventive measures, dangerous criminals, therapy of criminals, criminally insane individuals, criminals with personality disorders, criminals with sexual preference disorders, penal populism.

 

 

Dr. Peter v. Feldmann

Die Berufung neuer Präsidentin des Verfassungstribunals ist auch nach den PiS-Vorschriften rechtswidrig

Zusammenfassung: Aus dieser Einschätzung ergibt sich aber wiederum, dass die PiS-Änderungen des Versammlungsgesetzes im Gegensatz zu zahlreichen anderen hier erörterten PiS-Gesetzen auch keinen fassbaren Machtgewinn für PiS bzw. Rechtsverlust für die Opposition darstellen. Denn es kann nicht ernsthaft angenommen werden, dass PiS in nennenswertem Umfang mit eigenen oder der Partei nahestehenden zyklischen Veranstaltungen nach Ort und Zeit in den Städten die maßgeblichen Plätze und Straßen zum Zweck des Ausschlusses oppositioneller Versammlungen belegen will und kann. Darüber hinaus hält sich auch das angerichtetete Rechtschaos hier in Grenzen, zumal die betreffenden Regelungen von einer anderen Parlamentmehrheit einfach gestrichen werden könnten.

Letzlich handelt es sich um absurdes Theater. Hinsichtlich des Motivs für diese Gesetzgebung ist zu vermuten, dass man „irgendwie” Aktionen der Opposition zur Verhinderung der quasireligiösen Veranstaltungen zur Aufrechterhaltung der Verschwörungstheorie über das  Flugzeugunglück bei Smolensk mit untauglichen gesetzlichen Mitteln zuvorkommen will, wie sie Kaczyński selbst an jedem zehnten des Monats vor dem Präsidentenpalast abhält

Schlüsselwörter: Rechtsstaat, polnische Gesetzgebung, Verletzung des Rechts

 

dr Paweł Kuczma

FUNKCJA SYGNALIZACYJNA PO ZMIANACH

Informacja o autorze: Państwowa Wyższa Szkoła Zawodowa im. Angelusa Silesiusa w Wałbrzychu, Uczelnia Jana Wyżykowskiego w Polkowicach. E-mail: p.kuczma@kancelaria-kuczma.pl.

Streszczenie: Funkcja sygnalizacyjna posiadająca wieloletnią tradycję. Od początku funkcjonowania Trybunału Konstytucyjnego przypisana była temu organowi w zasadzie nie zmienionej formie, stanowiąc przejaw aktywizmu sędziowskiego. O wzmocnieniu znaczenia sygnalizacji i przywiązywaniu tej funkcji TK coraz większej wagi świadczyć może rosnąca liczba wydawanych postanowień sygnalizacyjnych. W pierwszej części artykułu przedstawiono genezę i rozwój instytucji sygnalizacji. Następnie przedstawiono przebieg dyskusji toczącej się wokół prezydenckiego projektu ustawy o Trybunale Konstytucyjnym dotyczące sygnalizacji, a następnie ustawę uchwaloną w 2015 r., to znaczy: adresata sygnalizacji, sygnalizacje fakultatywne i obligatoryjne, instytucję informacji o zajętym stanowisku w sprawie sygnalizacji oraz informacji o istotnych problemach wynikających z działalności i orzecznictwa Trybunału.

Słowa kluczowe: sygnalizacja, orzeczenie Trybunału Konstytucyjnego, Trybunał Konstytucyjny, Konstytucja.

Summary: Signaling function has  many years of tradition. Since the beginning of the Constitutional Court’s operation, it has been essentially attributed to this body, which is a manifestation of judicial activism. Increasing the importance of signaling and attaching this Constitutional Court’s function to the increasing number of issued signaling provisions is becoming increasingly important. The first part of the article presents the genesis and development of signaling institutions. The discussion followed by the Presidential bill on signaling followed by the law passed in 2015, that is, the addressee of the signaling, the optional and obligatory signals, the institution of information on the signaling position, and the information about the significant problems arising Of the Court’s activity and case law.

Keywords: Signaling, Constitutional Court, Constitution